Die Elektroenzephalographie (EEG) ist eine Untersuchung, die in der Epilepsiediagnostik eingesetzt werden kann. Bei einem EEG wird die elektrische Aktivität der Hirnrinde gemessen. Hierzu werden an bestimmten Stellen des Kopfes Elektroden angebracht, welche mit dem EEG-Gerät verbunden werden. Die gemessenen Hirnströme werden dann als Kurven auf einem Monitor dargestellt. Bei Hunden können starke Bewegungen und die großen Muskeln auf dem Kopf die Aufzeichnung und Interpretation eines EEGs erschweren. Ein EEG kann ohne Narkose oder Sedation nur im entspannten Zustand abgeleitet werden und es braucht viel Zeit dafür.

Eine neue Methode ist die kabellose Video-Elektroenzephalographie. Damit kann man ein EEG auch am wachen, nicht sedierten Hund ableiten und gleichzeitig ein Video von der Aktivität des Hundes aufzeichnen, zum Beispiel wenn fokale Anfälle oder Zuckungen auftreten.

Um die Aussagekraft des EEGs zu erhöhen, können bestimmte Provokationsmethoden wie Lichtblitze (Photostimulation) eingesetzt werden.

Das EEG wird beim Hund und auch bei der Katze hauptsächlich zur genaueren Diagnose von Epilepsien und epileptischen Anfällen verwendet (siehe: epileptische Anfälle bei der Katze und epileptische Anfälle bei Hunden). Das EEG kann dazu beitragen, eine Epilepsie von nicht-epileptischen Bewegungsstörungen (paroxysmale Dyskinesie) zu unterscheiden. Auch bei der Intensivtherapie eines Status epilepticus kann das EEG verwendet werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet des EEGs ist die Untersuchung von Schlafstörungen.

Kabellose Video-Elektroenzephalographie bei einem Rhodesian Ridgeback.

Kabellose Video-Elektroenzephalographie bei einem Rhodesian Ridgeback.

Epilepsietypische Potentiale im Elektroenzephalogramm eines Hundes mit Juveniler Myoklonischer Epilepsie.

Epilepsietypische Potentiale im Elektroenzephalogramm eines Hundes mit Juveniler Myoklonischer Epilepsie.