Als reaktives Krampfgeschehen werden systemische Erkrankungen außerhalb des Gehirns bezeichnet. Dabei führen krankhafte Stoffwechselendprodukte, ein entgleister Metabolismus, Energie- und Sauerstoffunterversorgung oder aufgenommene Gifte zu einer vorübergehenden Fehlfunktion des Gehirns, das mit Anfällen reagiert. Dies können unter anderem ein Lebershunt, Unterzuckerung, Elektrolytentgleisungen oder eine Vergiftung sein. Um diesen Erkrankungen auf die Spur zu kommen, sind vor allem eine ausführliche Blut-, sowie teilweise Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen sinnvoll. Diese Untersuchungen sind vergleichsweise günstig, sind nur minimal invasiv und können bei den meisten Tieren ohne Narkose durchgeführt werden. Ergeben sich hier keine Hinweise auf eine extrakranielle (=außerhalb des Gehirns) Erkrankungen, muss von einer Erkrankung des Gehirns ausgegangen werden, diese wird Epilepsie genannt (Epilepsie= chronische Anfallserkrankung, mehr als ein Anfall im Abstand von mehr als 24 Stunden). Dabei unterscheidet man zwischen struktureller Epilepsie und idiopathischer Epilepsie.