Die Bandscheibe ist eine bindegewebige Scheibe, die sich zwischen den einzelnen Wirbeln befindet und als Puffer funktioniert. Im Zentrum der Bandscheibe befindet sich ein gallertiger Kern (Nucleus pulposus), dessen Integrität für diese wichtige Funktion der Bandscheibe essentiell ist.
Mit zunehmendem Alter treten beim Hund und auch bei der Katze Abnutzungserscheinungen auf wie beim Menschen. Bereits eine unbedeutende Bewegung kann dazu führen, dass der Bindegewebsring (Annulus fibrosus) einreißt und Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal vorfällt. Je nach der Menge des vorgefallenen Materials und der Geschwindigkeit des Vorfalls wird das Rückenmark geschädigt. Kleine Vorfälle, die eine reine Schmerzsymptomatik verursachen, können häufig rein mit Medikamenten behandelt werden. Ist der Vorfall größer und verursacht neurologische Ausfallserscheinungen, ist eine rasche chirurgische Entlastung des Rückenmarks unumgänglich.

Active ImageBei großen Hunderassen sehen wir häufig im fortgeschritteneren Alter diese abnutzungsbedingten Vorfälle, die denjenigen beim Menschen entsprechen.
Bei den kleineren Rassen dagegen treten Bandscheibenvorfälle oft schon sehr zeitig auf. Dackel sind besonders häufig betroffen, weshalb diese Erkrankung im Volksmund häufig als ‚Dackellähme‘ bezeichnet wird. Die Ursache hierfür ist ein genetischer Defekt des Knorpels, über den die kleinen Hunde mit den kurzen Beinchen gezüchtet wurden. Dieser Gendefekt der sogenannten chondrodystrophen Rassen bedingt, dass diese Hunde bereits mit veränderten Bandscheiben geboren werden und nicht selten den ersten Bandscheibenvorfall schon im Alter von 2 Jahren erleiden.

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