Erkrankungen des Grosshirns betreffen den umfassensten und komplexesten Anteil des Nervensystems bei Hund und Katze. Sie gehen mit den unterschiedlichsten klinischen Symptomen einher. Am häufigsten sind Krampfanfälle. Desweiteren können Drangwandern und Kreisbewegungen, Bewusstseinsstörungen, eine zentrale Blindheit (d.h. Sehverlust bei funktionell intakten Augen) sowie seltener Verhaltensstörungen auftreten.

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Zu den häufigsten Erkrankungen im Bereich des Grosshirns gehören die Epilepsie, Gehirntumore, entzündliche Erkrankungen, Schädel-Hirn-Taumata und Fehlbildungen. Seltener kommen Störungen des Stoffwechsels, sogenannte metabolische Krankheiten oder degenerative Erkrankungen in Betracht.
Im Gegensatz zum Menschen sind bei Hund und Katze die klinischen Symptome häufig trotz ausgedehnter Läsionen relativ mild und spät einsetzend. Dies gilt insbesondere für langsam sich entwickelnde Läsionen, wie z.B. Gehirntumore. Das Gehirn ist in der Lage, die Ausfallserscheinungen relativ lange Zeit zu kompensieren.

Mit Hilfe der neurologischen Untersuchung kann ein Verdacht auf eine Grosshirnerkrankung erhärtet werden. Zur genaueren Differenzierung sind weiterführende Untersuchung wie Laboruntersuchungen, eine Schnittbilddiagnostik (Kernspintomografie, Computertomografie), eine Liquoruntersuchung, evtl. ein Elektroenzephalogramm und mitunter eine Biopsie aus dem Gehirngewebe notwendig.