Bandscheibenvorfälle stellen eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen in der Kleintiermedizin dar. Neben den typischen Bandscheibenvorfällen, welche zu einer Kompression des Rückenmarks führen, existieren solche, welche sich anders zeigen. Hierzu gehört die akute, nicht-kompressive Nucleus pulposus Extrusion. Aufgrund veränderter Druckverhältnisse in der Bandscheibe, ausgelöst durch Trauma oder körperliche Anstrengung, entsteht ein Riss im äußeren Bindegewebsring der Bandscheibe („Annulus fibrosus“) und erlaubt das Vorfallen vom inneren, gallertigen Kern der Bandscheibe („Nucleus pulposus“) in den Wirbelkanal bei hoher Geschwindigkeit. Dies führt zu einer Prellung des Rückenmarks. Das Material verteilt sich daraufhin und löst sich im Wirbelkanal auf, weshalb keine Rückenmarkskompression vorliegt.